Endlich nicht mehr unter Arrest gestellt

Yeah, heute endlich wieder mal Spazieren gewesen
Yeah, heute endlich wieder mal Spazieren gewesen

Wie kann eine liebe Hündin wie ich wohl unter Arrest gestellt worden sein? Es ist aber tatsächlich wahr, dass so etwas passieren kann. Wie zum Beispiel eben in meinem Fall. Ihr könnt aber beruhigt sein, ich habe nichts verbrochen, nur war ich eben wieder mal läufig. Also in der Phase bei der fast alle Mädels unter uns fruchtbar sind.

Und das Unangenehme bei dieser Zeit, wie ich finde, ist die Tatsache, dass ich eben nur in den Garten rausgehen oder nur abends eine ausgiebige Runde machen darf. Das ich überall meine Blutspuren hinterlasse ist halb so tragisch, denn mein Herrchen wischt das Zuhause sowieso immer hinter mir auf. Ich weiß, dass ich faul bin, aber was soll man machen, wenn das Herrchen so tüchtig ist.

Aber gestern war Gott sei Dank der letzte Tag dieser Quälerei und heute hat nach zwei verregneten Tagen wieder die Sonne gescheint. Eine perfekte Einladung für einen tollen Spaziergang, welche wir auch dankend angenommen haben.

Also hat sich mein Herrchen die Leine geschnappt und wir haben uns gemeinsam auf den Weg zu unserer Lieblingswiese am Fluss gemacht und während wir spazieren waren, ist allerhand passiert.

Erstens habe ich auf dem Gehsteig, auf der Straße wo wir wohnen, ein Stückchen herrenlose Wurst gesichtet. Da habe ich kurz überlegt, ob ich zugreifen soll und mein Herrchen hat sich schon darauf vorbereitet, eingreifen zu müssen. Ich war aber so super brav war und habe sie in Ruhe gelassen habe.

Und am Spaziergang ist uns dann auch noch etwas Ungewöhnliches passiert. Wir haben jemanden getroffen, der tatsächlich gewusst hat, dass ich ein Hovawart bin und von solchen Menschen haben wir in unserer gemeinsamen Zeit vielleicht 4-5 begegnet. Das ist jedoch darauf zurückzuführen, dass meine Rasse in Österreich nicht besonders häufig vertreten ist. Also ein guter Grund, dass Treffen von Leuten, welche sich mit meiner Rasse auskennen, als ungewohnt zu bezeichnen. Und noch was, uns hat auch noch die alte kompakte Digitalkamera vom Herrchen begleitet mit der er mich genervt hat und was daraus hervorgegangen ist, wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten.

Am Anfang ist es dem Herrchen noch nicht besonders gut gelungen, mich einzufangen, was man einem Anfänger aber nicht verübeln sollte. Zu seiner Verteidigung muss aber auch gesagt werden, dass ich mich nach drei Wochen, wo ich mich von der Wiese fernhalten musste, mich eben auch mehr für die verschiedenen Nachrichten der anderen Vierbeiner interessiert habe und nicht für die lästige Kamera.

Mal sehen, was es hier so Schönes gibt
Mal sehen, was es hier so Schönes gibt
Wow, tatsächlich was gefunden. Mal schauen
Wow, tatsächlich was gefunden. Mal schauen

Als ich aber schon nach meinem Erfrischungsbad im Fluss war, sind uns glücklicherweise noch zwei schöne Fotos gelungen

Gerade dabei, mich nach meinem Bad zu sonnen
Gerade dabei, mich nach meinem Bad zu sonnen
Das war definitiv ein toller Spaziergang, denn ich sehr genossen habe
Das war definitiv ein toller Spaziergang, denn ich sehr genossen habe

Anfängliche Probleme mit meiner Mitbewohnerin

Da wollte die Hexe noch nichts mir zutun haben
Da wollte die Hexe noch nichts mir zutun haben

Ganz einfach. Ihr hat es nicht gefallen, dass ich plötzlich in ihrem Leben aufgetaucht bin und ihr beim restlichen Rudel die Show gestohlen habe. Genau das hatte sie als Grund gesehen mich aus ihrem gemachten Nest wieder zu vertreiben.

Vielen von euch wird es bestimmt ein Rätsel sein, wie man so einen kleinen süßen Welpen einfach wieder von dem Rudel ausstoßen möchte. Da habe ich keinen Zweifel.

Aber in meinem Falle war das Verhalten meiner Mitbewohnerin, die im Übrigen Joy heißt, ganz klar. Sie wurde nämlich als Alpha-Tier geboren. Was heißt, dass sie als erste Hündin, in ihrem Wurf, das Licht der Welt erblickt hatte und somit von Anfang an die Wichtigste war. Die Reihenfolge in welcher die Welpen eines Geschlechts auf die Welt kommen zeigt nämlich sofort an welcher Stelle die Welpen in der Hierarchie stehen. Daher gibt es genauso wie Alpha-Tiere auch sogenannte Omega-Tiere, welche immer das schwächste Glied in einem Rudel darstellen und alle anderen, welche dazwischen liegen.

Jedoch hat ein Alpha-Tier nicht nur Vorteile an seiner Seite, wie zum Beispiel, dass er immer als Erster fressen darf, sondern es hat auch viel Verantwortung für sein Rudel zu tragen.

Es ist nämlich dafür zuständig, dass das Überleben seines Rudels gesichert ist, es niemals Unruhe gibt oder auch um sein Rudel vor Gefahren zu schützen. Ebenso ist es aber auch seine Aufgabe zu bestimmen was innerhalb seiner Gruppe geschehen soll. Und wenn das Alpha-Tier seinen Rang noch betonen möchte hält es sein Gegenüber stets im Auge oder knurrt es an. Aber zu handgreiflichen Situationen kommt es dabei nicht. Außer ein anderes Rudel-Mitglied versucht gerade die Stellung des Alpha-Tieres zu übernehmen.

Und genau das war der Grund, weshalb Joy mich am Anfang wieder von ihrem Rudel ausstoßen wollte. Sie hat nämlich Angst davor gehabt, dass sie durch mich nicht mehr die Aufmerksamkeit bekommen würde, welche sie vorher bekommen hatte und welche ihr, ihrer Meinung nach, zusteht. Jedoch hatte sie mich aber glücklicherweise doch noch akzeptiert was wahrscheinlich daran lag, dass ich nie Anstalten gemacht habe ihren Thron einzunehmen.

Ich selbst kann von mir aus sagen, dass ich glücklich darüber bin kein Alpha-Tier zu sein. Denn sonst müsste ich mich ja die ganze Zeit um alles kümmern, was auch gleichzeitig bedeutet würde, Pflichten auf sich zu nehmen. Und seien wir mal ehrlich, wer von uns möchte schon freiwillig die Verantwortung für das ganze Rudel übernehmen wollen?

Aber glücklicherweise war sie bald mit mir im Reinen
Aber glücklicherweise war sie bald mit mir im Reinen

Es war einmal…

…an einem wunderschönen Morgen, Anfang Juni vor 7 Jahren. Die Sonne begann aufzugehen und die Vögel zu zwitschern. Genau zu diesem Zeitpunkt lag ich noch gemeinsam mit meinen anderen Geschwistern, auf unserem Schlafplatz und wir waren gerade dabei munter zu werden. Wenig später kam dann meine Pflegemutter vorbei umzusehen wie es uns ging und ließ uns alle zu unserer Mama, damit wir gemeinsam mit ihr in den Garten gehen konnten.

Nachdem wir dann alles erledigt hatten, kam dann unser Frühstück und danach war ich echt verwundert. Mein Pflegevater hatte gerade meine Decke und meine liebsten Spielzeuge zusammengepackt. Ich war völlig irritiert in diesem Moment und das war noch nicht alles, was mich heute noch zu erwarten hatte. Nur wusste ich noch nicht was. Als er meine Sachen verpackt hatte, zog er mir noch mein Halsband an, welches ich bisher noch nicht so häufig tragen musste. Seltsam war das, in der Tat.

Und dann war es soweit. Ein Auto fuhr direkt vor unser Haus, zwei Menschen stiegen aus und meine Mama begann sofort zu arbeiten, in dem sie die zwei Besucher laut anbellte. Denn einen, welcher zu meinen Pflegeeltern in das Haus gekommen war, hatte ich sofort wieder erkannt. Das war derselbe, der mich schon einmal gemeinsam mit einer Frau besucht hatte, welche sich als dessen Ehefrau vorgestellt hatte.

Ich mit gerade mal 5 Wochen
Ich mit gerade mal 5 Wochen

Nur war er diesmal mit einem jungen Mann gekommen, der draußen vor unserem Grundstück geblieben ist und meine Mama gerade durch die Spalten im Zaun streichelte. Das genoss diese anscheinend in vollen Zügen. Wirklich komisch, da sie sich normalerweise nicht streicheln ließ.

So als der Tag nicht schon merkwürdig genug begonnen hatte, nahm mich mein Pflegevater plötzlich gemeinsam mit meiner Decke und dem Spielzeug in die Hand und begleitete den Mann, welcher gekommen war zum Auto. Dort hatte der junge Fremde bereits Platz auf dem Rücksitz genommen und mein Pflegevater hat mich sanft auf dessen Schoß hingesetzt. Als mir überhaupt erst klar geworden ist, wo ich mich hier überhaupt befand, gingen die Türen zu und der Motor vom Auto heulte auf. Es begann wegzufahren und ich verlor mein Zuhause immer mehr aus dem Auge. Ich begann völlig verunsichert zu jammern, da ich gerade von meiner Mama und den Geschwistern entrissen worden bin, aber der Fremde war so lieb, dass er sich gleich mit mir gekuschelt hat. Ach, ihr könnt euch ja nicht vorstellen, wie angenehm das war und noch Wichtiger. Diese Schmuse-Einheit hat mir sofort etwas klar gemacht. Dieser junge Kerl wird mein neues Herrchen werden.

Was ich zu diesem Zeitpunkt außerdem noch gar nicht erahnt hatte, war die Tatsache, dass ich bis zur Ankunft bei meinem neuen Zuhause noch über 600 km warten musste, was einer Fahrt von 7 Stunden entsprach!! Aber diese Reise hatte ich gemeinsam mit meinen neuen Besitzer glücklicherweise gut überstanden und dabei habe ich kein einziges Mal Probleme mit dem Halten gehabt, was wohl auch daran lag, dass wir ein halbes Dutzend Mal eine Pause eingelegt hatten und ich die meiste Zeit tief und fest auf dem Schoss meines neuen Herrchen geschlummert habe.

Nur das Empfang-Komittee bei meinem neuen Rudel, als wir an unserem Ziel angekommen sind, war nicht ganz so nett, wie ich es nach so einer anstrengenden Reise gerne bevorzugt hätte. Das lag aber hauptsächlich an der Tatsache, dass die Hündin, welche dort wohnte, anfangs nicht ganz warm mit mir wurde. Aber darum machte ich mir jedoch keine Sorgen, da ich sofort den Eindruck gehabt habe, dass die Zweibeiner alle hinter mir standen.

Ich direkt nach der Reise
Ich direkt nach der Reise
Eingeschüchtert von meiner neuen Mitbewohnerin
Eingeschüchtert von meiner neuen Mitbewohnerin